Der „Blitz“ schlug ein im letzten Listenrennen auf der Flachbahn in dieser Saison 2015: Im J.J. Darboven Herbstpreis (25.000 Euro, 2.200 m) am Buß- und Bettag-Mittwoch in Dresden kehrte der sechsjährige Hengst Feuerblitz aus dem Münchener Quartier von Michael Figge auf die große Bühne zurück.
Vor zwei bzw. drei Jahren zählte der Big Shuffle-Sohn zur Elite der hiesigen Galopper – mit seinem Erfolg im Premio Roma und im Derby Italiano sowie vielen Platzierungen in Grand Prix-Rennen. Später ging nicht alles glatt, Feuerblitz wechselte den Besitzer, trägt längst die Farben des Stalles LA und bekam auch einen neuen Betreuer. Doch auf Touren kam er lange nicht, bis er schließlich vor einigen Monaten nach München zu Michael Figge zurückkehrte.
Inzwischen scheint Feuerblitz als Sechsjähriger wieder Lust am Schnelllaufen bekommen zu haben, und der Erfolg in Dresden war nun die Krönung der Mühe, die sich sein Coach mit ihm gegeben hat. Nach einem erstklassigen Ritt des Franzosen Bertrand Flandrin rückte der Hengst aus dem Mittelfeld im Schlussbogen auf und erreichte mit den vorderen Pferden die Gerade. Doch sorgte er mit seinem Vorstoß schnell für die Vorentscheidung und wurde allem Vertrauen als 36.10-Co-Favorit locker gerecht. Damit gelang dem Rennstall LA nach dem Triumph mit Superplex 2014 die erfolgreiche Titelverteidigung – 14.000 Euro gab es als Siegprämie.
Eine weitere Glanzleistung bot Deutschlands bester Halbblüter Apoleon als Zweiter vor dem spät, aber mächtig ins Bild rückenden Ungarn Thunder Teddington. Girolamo machte als Vierter ebenfalls noch viel Boden gut und passierte die Favoritin Quenby, die aus bester Lage am Schluss passen musste und Rang fünf belegte.
Mit einem Dresdener Heimerfolg hatte der Renntag, von dem die ersten vier Prüfungen über die PMU nach Frankreich übertragen wurden, begonnen: Der von Stefan Richter aufgebotene It’s Tiger (39:10, M. Seidl) wurde allen Erwartungen vollauf gerecht. Völlig mühelos entfernte sich der Königstiger-Sohn von Astigo und Warlu Way und landete damit seinen dritten Karrieretreffer.
Der Championatskampf der Jockeys strahlte auch nach Dresden aus. In einem 2.200 Meter-Handicap rettete Alexander Pietsch auf dem von Claudia Barsig hier vorbereiteten Tim Rocco (38:10) einen knappen Vorsprung gegen die heranfliegende Zaphiras Adventure und New Jersey über die Ziellinie. Damit glich Pietsch im Titel-Fight mit Andrasch Starke aus.
Und schon eine Stunde später ging Pietsch mit bereits in Führung, als er den Auenqueller Areion-Sohn Global Gentl (89:10) in der Zweijährigen-Prüfung über 1.900 Meter zu einem leichten Speedtreffer über Antares und Kilifia führte. Der Favorit Salasso verlor bei einem Schlenker im ersten Bogen alle Chancen. Die beiden Erstplatzierten kommen beide aus dem Hoppegartener Stall von Roland Dzubasz.
Und schließlich komplettierte Alexander Pietsch im abschließenden Ausgleich III über 1.900 Meter eine Triplette und hat nun mit 76 Zählern zwei Punkte Vorsprung auf den in Japan weilenden Andrasch Starke. In dieser Wettchance des Tages sorgte der Jockey für den zweiten Tageserfolg von Lokalmatadorin Claudia Barsig – als Jockey der 39:10-Favoritin Blooming Stars, die beim ersten Auftritt für den Galoppklub Leipzig Holy Rose, Loulou’s Jackpot und Laboe mehr als sicher hinter sich ließ. Die Viererwette (25.000 Euro waren als Auszahlung garantiert, inklusive eines stattlichen Jackpots) zahlte 27.835 :10 Euro.
Mit einem mehr als sehenswerten Ritt führte Filip Minarik Frank Lippitschs dauerplatzierten Wallach Trueman (67:10) in einem 1.500 Meter-Ausgleich IV zu einem längst fälligen Erfolg. Nach einem offensiven Ritt raufte sich dieses Team vor Winola und Absolute Amy gerade noch nach Hause. Dieses Team machte in einem Handicap über 1.900 Meter ein Doppel durch den Veteran Lairy (82:10) perfekt, der Old Firehand und La Luneta immer im Griff hatte.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.