Ein Jahr nach dem Triumph des deutschen Hengstes Protectionist ging am Dienstag in Flemington/Australien zum 155. Mal der Melbourne Cup über die Bühne, das Rennen, das die ganze Nation in Australien in Atem hält. Millionen von Rennsportfans fieberten auch diesmal in dem mit 6,2 Millionen Australian Dollar dotierten 3.200 Meter-Event an den Bildschirmen mit.
Der ehemalige Schlenderhaner Ivanhowe, inzwischen Down under unter dem Namen Our Ivanhowe aktiv, belegte im 24-köpfigen Feld Platz zehn. Der frühere Gruppe I-Sieger konnte sich als Außenseiter nach einem nicht einwandfreien Rennverlauf noch um etliche Plätze verbessern.
Geschichte schrieb dagegen die 30-jährige Reiterin Michelle Payne – erstmals in der Historie des Melbourne Cup gewann mit ihr eine Frau das berühmteste Rennen Australiens.
Sie steuerte den sechsjährigen Wallach und Riesenaußenseiter Prince Of Penzance zur Mega-Quote von 659:10 zu einem 0,5 Längen-Erfolg über den heranfliegenden Iren Max Dynamite (Lanfranco Dettori), Criterion und Trip To Paris aus England.
„Es ist unglaublich. Für mich erfüllt sich ein Traum. Dieses Pferd ist sagenhaft, und Darren Weir ist ein grandioser Trainer“. Siegreiterin Michelle Payne
Interessant: Der Zweitplatzierte Max Dynamite stammt von der im Gestüt Bona gezogenen Monsun-Tochter Mascara.
Die Halbschwester Memel war erst kürzlich in Hannover siegreich, sie ist eine Schwester des Skikjöring-Asses Mombasa.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.