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Dreijähriger Hot Beat gewinnt Start-Ziel

PMU-Premiere nun auch in Mülheim/Ruhr

Mülheim/Ruhr 25. April 2015

Sich so früh zum Raffelberg aufgemacht zu haben, war für die meisten Besucher der Mülheimer Rennen ein Novum. Unter den älteren von ihnen kamen allerdings Erinnerungen auf an jene Zeit, als die Ruhr-Rennbahn im bundesdeutschen Galopprennsport noch ein fester Faktor im Winterprogramm war. Das ist zwar sehr lange her, aber damals gab es Zeiten, dass der erste Start auch bereits um 12.00 Uhr vonstattenging. Wie jetzt wieder, an jenem denkwürdigen 24. April 2015, der mit dem Winter zwar nicht mehr viel zu tun hatte. Dafür zählte Turf vom Raffelberg jedoch erstmals zum deutschen PMU-Wettangebot in Frankreich. Dies war natürlich auch Grund für einen sehr zeitigen Beginn – mit eben Start des ersten Rennens um 12.00 Uhr. Dabei gingen die ersten vier einer sieben Prüfungen umfassenden Karte bei der Saisonpremiere 2015 via TV live ins Nachbarland. Das sportlich bedeutsamste Rennen zählte freilich nicht zum mit Angebot, selbst wenn es einige vorläufige Derby-Akteure am Start sah. Wozu vor allem auch Hot Beat aus dem bayerischen Gestüt Ammerland zählte, der Gewinner jenes Preises der Galopprennbahn Mülheim-Raffelberg.

Mitdem Dylan-Thomas-Sohn aus Trainer Peter Schiergens Stall Asterblüte, der sich bekanntermaßen vor kurzem schon Kondition in Frankreich verschafft hatte, setzte Stalljockey Andrasch Starke gleich auf Offensive und ließ Hot Beat in diesem Derby-Jahrgangs-Test über 2.200 Meter direkt marschieren, was der Gegnerschaft offenbar zunehmend zu schaffen machte. Der Favorit The Artist tat sich schließlich eingangs zur Geraden bereits schwer, ebenso sendeten der stärker beachtete Scaramuz wie auch Night Hawk hier schon erste Notsignale aus.

Das Tempodiktat von Hot Beat schien andererseits aber auch einiges Wasser auf die Mühlen von Lips Areios gebracht zu haben. Denn je weiter es wurde, desto besser packte der Wallach noch an, sodass Hot Beats Reiter bis ins Ziel auf der Hut bleiben musste und in keiner Weise seine Bemühungen vorzeitig einstellen durfte, um den Vorteil von einer halben Länge letztendlich nach Hause zu bringen.

Sieben Längen taten sich hinter beiden Endkampfkandidaten auf bis zu The Artist, der zu guter Letzt sogar noch einiges zu tun bekam, um den erstaunlich kampffreudig auftretenden belgischen Gast Fair Of Face nicht zu sehr auf Tuchfühlung kommen zu lassen.

Was das Frankreich-Paket anging, so setzte sich beim ersten der drei diesjährigen Mülheimer Galopp-Termine zum Auftakt einmal mehr in den letzten Wochen und Monaten Guido Schmitts Import-Wallach Gamgoom mit Filip Minarik im Sattel in gutem Stil durch. Der Erfolg des Hofer-Schützlings im Raffelberger Aufgalopp über die Favoritin Ledena und über Nuri Bey unterschied sich aber insofern von den vorausgegangenen Siegen, als das Publikum den Vierjährigen bisher ausschließlich als Sandbahnspezialisten kannte. Dass Gamgoom künftig auch auf dem Grün noch einiges zu bieten haben wird, davon kann man nach dem Stil seines Erfolges getrost ausgehen.

Mit einem sehenswerten Speed unterstrich gleich danach der kürzlich bereits in Mannheim positiv aufgefallene Wallach Jazz Bay unter Tommaso Scardino für Hans Gölz` Interessen die ausgezeichnete Stallform seines Trainers Sascha Smrczyek. Der ebenfalls Vierjährige stand als Gewinner des Preises von Deauville vor Crastos und vor seiner Trainingsgefährtin Miss Amber eigentlich schnell fest, als er endgültig seine Höchstgeschwindigkeit erreicht hatte.

Was man im Fall der Stute Emiglia nicht unbedingt so sagen konnte. Auch wenn die Lateral-Tochter, für die Sarah Weis als Trainerin wie auch als Besitzerin zeichnet, das Feld im Preis von German Tote TV noch in flüssiger Aktion in den Einlauf gebracht hatte, so drohten ihre Felle im Einlauf aber allmählich wegzuschwimmen. Denn die unermüdlich angreifende Flying Star ging fürs Auge klar besser. Nichtsdestotrotz verstand es Filip Minarik auf Emiglia in zäher Kleinarbeit die Gaststute aus Belgien in Schach zu halten und damit gleichzeitig zum zweiten Tagestreffer zu kommen. Hinter den beiden Protagonisten zeigte Songan als Dritter im Übrigen ein sehr solides Saisondebüt.

Den Schlusspunkt für die Frankreich-TV-Übertragung machte dann der Preis des 4 Sterne Hotel am Ruhrufer Business & Golf, der letztendlich mit einer kleinen Überraschung endete, selbst wenn der fünfjährige Shady - im Besitz von und in Training bei Rainer Krapp - mit einem frischen Kölner Sieg im Rücken angetreten war. Sehr lange schien nämlich der bei seinem bislang einzigen Start im Vorjahr erfolgreich gewesene 17:10-Favorit Proud Dancer allem Vertrauen gerecht zu werden. Bis dann die sprichwörtlichen Räuber aber doch noch kamen. Vor allem in Gestalt des Tertullian-Sohn Shady, den Eugen Frank immer schneller zu machen verstand. Daneben zogen die Jahresdebütantin Atiana und die kürzlich in Bremen bereits gut gelaufene Sign noch an Proud Dancer vorbei, womit für diesen folglich allein nur der vierte Rang übriggeblieben war.

Summa summarum war der Erfolg von Shady natürlich alles andere als eine Sensation. Der Quote nach besaß jedoch der etwas spätere Sieg von Kastello im Preis des Golfclubs Mülheim-Raffelberg klar sensationelle Züge. Denn der aus Halle an der Saale angereiste Lord-of-England-Sohn aus dem Quartier von Trainerin Angelika Glodde, die mit zur Kastellos Besitzergemeinschaft zählt, gewann zu einer Siegquote von immerhin 224:10. Auch Jockey René Piechulek setzte im Rennen mit der Viererwette voll auf die Karte des Marschierens und übernahm mit Kastello gleich die Führung. Immer dabei zudem Sea Rock und längere Zeit auch Takeda Shingen, wovon Erster zumindest jederzeit Platz drei behaupten konnte. Für richtig Alarm sorgte in Endphas aber noch die Schimmelstute Joy to the world, die hart innen äußerst schnell wurde, doch konnte Kastellos Reiter den ständig gehaltenen Vorteil trotzdem noch in den rettenden Hafen bringen.

Beim abschließenden Preis des Präsidiums des Mülheimer Rennvereins Raffelberg war das für Goldbraid allerdings ziemlich unmöglich. Um zu dieser Feststellung zu gelangen, genügte allein ein Blick auf den niederländischen Gast Divisional, der fraglos nicht umsonst nach einer weit über ein Jahr währenden Pause zum Favoriten avanciert war. Der von Christian Wolters für Verdijk Logistiks Boxmeer betreute Engländer, der in seiner alten Heimat immerhin schon zu einer Platzierung in einer anspruchsvolleren Aufgabe gekommen war, ging in der Hand von Adrie de Vries im Einlauf früh weitaus besser als alle anderen und gewann letzten Endes dementsprechend gegen den gut endenden World Star sowie Goldbraid, der viel für den Rennverlauf tat, aber am Ende zu großem Widerstand kaum noch in der Lage war.

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