Um bereits von der neuen Sandbahnsaison zu sprechen, wäre es sicher etwas verfrüht. Letztendlich ist gerade erst der Prix de l’Arc de Triomphe entschieden worden. Dazu finden sich für die kommenden Wochen allerorten noch einige der traditionellen Herbsthöhepunkte auf dem bundesdeutschen Galopp-Kalender. Allerdings ist es heute in Dortmund jedoch schon ein kleiner Vorgeschmack auf das nächste Winterprogramm, wenn die Rennbahnen in Dortmund-Wambel und Neuss auch 2014/2015 wieder die bereits klassischen Austragungsorte sein werden, denen selbst winterliche Wetterkapriolen und Minustemperaturen kaum etwas anhaben können. Die Wetterproblematik ist diesmal allerdings noch weit, weit außen vor. Den allgemeinen Prognosen zufolge werden die heutigen acht Rennen – erster Start 16.10 Uhr – ja von angenehmen Herbst-Temperaturen begleitet sein.
Der Wambeler Galopptermin ist gleichzeitig der erste Punkt des sogenannten „Herbst-Zaubers“. Jener von German Tote und PMU präsentierten und in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Rennverein sowie dem Neusser Reiter- und Rennverein neu aufgelegten Veranstaltungsserie. Nach jahrelangem Brachliegen wird übrigens in Neuss dabei erstmals auch wieder die Grasbahn neu aktiviert werden. Das finanzielle Rückgrat für diese elf Renntage in Dortmund und Neuss bilden immerhin 566.000 Euro an gesichertem Preisgeld.
Der Auftakt in Dortmund beginnt im Übrigen mit sieben Dreijährigen. Für die das alternative Geläuf allesamt Neuland bedeutet, was die Eröffnungsprüfung zu einer äußerst spekulativen, andererseits aber auch reizvollen Angelegenheit werden lässt.
Genauso reizvoll ist zudem die Tatsache, dass diverse Starter mit vorzüglichen Grasbahn-Formen im Rücken heute erstmals das Genre wechseln und dabei nach Handicap oft teils deutlich günstiger stehen als auf dem klassischen Grün. Wie beispielsweise etwa der frische Kölner Ausgleich-II-Sieger Dragoslav (Adrie de Vries), der es im – 2. Rennen, 16.40 Uhr – mit Gegnern von ungleich kleinerer Kragenweite zu tun haben wird als kürzlich im Weidenpescher Park.
Ähnlich gelagerte Konstellationen ziehen sich fast wie ein roter Faden durch das gesamte Programm. Der Wallach Chachani (Jozef Bojko) ist im – 3. Rennen, 17.10 Uhr – ebenso ein solch spezieller Fall. Auch steht Favorfoot Danon (Laura Giesgen) im Preis von St. Malo – 4. Rennen, 17.40 Uhr – verlockend günstig, der nebenbei Prüfung mit VIERERWETTE und dabei GARANTIERTER AUSZAHLUNG von 10.000 EURO.
Im BBAG-October-Sales-Race – 5. Rennen, 18.10 Uhr – und Höhepunkt des Tages verhält es sich hingegen etwas anders. Im mit 9.000 Euro dotierten Ausgleich II über 1.950 Meter lautet die Frage aller Fragen kurz und knapp: Kann der auf Sand noch ungeschlagene Erika-Mäder-Schützling Twain (Michael Cadeddu) auch unter Höchstgewicht weiterhin eine weiße Weste behalten?
Wie sich das Formpferd Seepracht (Stephen Hellyn) im – 6. Rennen, 18.40 Uhr – erstmals auf Sand schlägt, harrt ebenfalls einer Beantwortung. Auch was Big Moun (René Piechulek) im – 7. Rennen, 19.10 Uhr - daraus macht, wenn er unter viel günstigeren Konditionen in einem Ausgleich IV antritt, nachdem er im August in Köln schon einen Ausgleich III gewinnen konnte.
Und zu guter Letzt wird man im – 8. Rennen, 19.40 Uhr – sehen, ob die unmittelbar vor ihrem ersten Saisonsieg stehende Stute Osthurry (Andrasch Starke) in der Lage sein wird, bei ihrem Parkettwechsel auf die Sandbahn die hohen Erwartungen zu erfüllen.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.