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Feodora triumphiert im Henkel – Preis der Diana

Sensation im Stuten-Derby

Düsseldorf 3. August 2014

Es ist eine Geschichte wie aus einem Märchen: Im bedeutendsten Stuten-Rennen aller Zeiten, der wertvollsten Prüfung, die je auf der Galopprennbahn in Düsseldorf ausgetragen wurde, landete die dreijährige Pferdedame Feodora beim siebten Start ihren ersten Sieg – im 156. Henkel – Preis der Diana (Gruppe I, 500.000 Euro, 2.200 m) am Sonntag vor 18.300 Zuschauern siegte die 269:10-Außenseitern aus dem Gestüt Etzean der Familie Weil-Daßbach im Odenwald.

Erstklassige Leistungen hatte die Tochter des ebenfalls in der Galopper-Champions League erfolgreichen Deckhengstes Lord of England zwar schon im vergangenen Jahr gezeigt, doch einen Volltreffer hatten ihr nur wenige zugetraut. Zumal Feodora noch einen Trainerwechsel hinter sich hatte: „Erst am Samstag vor einer Woche kam sie zu mir in den Stall“, sagte Andreas Wöhler, der Erfolgscoach aus Spexard bei Gütersloh (zuvor war sie bei Regine Weißmeier in Frankfurt beheimatet gewesen). Für ihre frühere Trainerin hatte Feodora im Prix de Diane in Paris-Chantilly keine Rolle gespielt, doch im Deutschen Stuten-Derby, dem Pendant in Düsseldorf, präsentierte sie sich in sensationeller Verfassung.

„Sie war trotz des Stallwechsels kaum aus der Ruhe zu bringen und hatte am Dienstag eine sehr gute Schlussarbeit hingelegt. Das ist schon toll, wenn eine Stute das alles so problemlos hinter sich bringt“, berichtete Wöhler.

Engagiert hatte der Coach, der seinen zweiten Diana-Sieg feierte, den italienischen Jockey Mirco Demuro. Und dieser machte seine Sache ausgezeichnet, schlüpfte im 12er-Feld auf den letzten 200 Metern von weit hinten an der Innenseite durch und kam noch sicher zum Zuge. „Wir hatten ein optimales Rennen. Die Stute hat toll angezogen, und der Trainer hat einen Riesen-Job gemacht. Ich bin total happy.“

Besitzerin Christiane Weil-Daßbach vergoss Freudentränen: „Im Prix de Diane war der Boden für sie zu hart, als sie Zehnte war. Sie hatte nicht so gut überwintert, hatte lange Zeit Winterfell, doch jetzt war sie voll da“, erklärte die überglückliche Eignerin.

Hinter Feodora sah Diamond Dove lange wie die Siegerin aus. Sie lief beim ersten Mal auf dieser Distanz sehr gut. Unsere Form steht weiterhin“, freute sich Trainer Andreas Löwe. Bei ihrem Angriff wich sie allerdings extrem in die Spur der gerade angreifenden Favoritin Wunder, die völlig aus dem Takt kam und als Fünfte klar unter Wert geschlagen war. „Es ist bitter, wenn das in so einem Rennen passiert. Unsere Stute kam völlig aus dem Schwung. Sie wäre mindestens Zweite geworden“, gab Trainer Markus Klug zu Protokoll. Der Gewinnausgleich von 3.000 Euro von Diamond Doves Besitzern zugunsten der Eigner von Wunder waren eine logische Konsequenz. Die Görlsdorferin war der ganz große Pechvogel dieser Prüfung.

Zwei Plätze vor ihr kam als Dritte die lange führende Longina ein, die sich von der Spitze aus bestens verkaufte. „Sie lief ein gutes Rennen. Von meiner anderen Starterin Ninas Terz kam leider schon am Berg nicht mehr viel“, erläuterte Trainer Peter Schiergen. Dicht lief als Vierte noch Lacy heran. Von Ajaxana ging aus bester Lage bald keine Gefahr mehr aus. Gefeiert wurde in erster Linie im Team von Feodora, die das Publikum an einem der am bestbesuchten Renntage in Düsseldorf aller Zeiten in ihren Bann zog.

„Kurz hatten wir überlegt, sie im Preis der Diana nachzunennen, aber das wäre doch noch zu früh gewesen“, gab Peter-Michael Endres, Mitbesitzer des Gestüts Auenquelle nach dem Fritz Henkel Stiftungs-Rennen (Listenrennren, 25.000 Euro, 2.100 m) zu, denn die Doyen-Tochter Virginia Sun (37:10) imponierte in der bedeutendsten Prüfung des Rahmenprogramms.

Mit gewaltigem Endspurt überrollte die Mitfavoritin vom letzten Platz im Siebenerfeld den schon wie den Sieger aussehenden Nicolosio (stand am Toto ebenfalls 37:10). Dieser hatte von vierter Stelle aus Mitte der Geraden locker die Spitze übernommen und sich bis kurz vor der Ziellinie verteidigt. „Er hatte überall gewonnen, nur nicht im Ziel, ist aber sehr gut gelaufen“, so sein Betreuer Waldemar Hickst.

Trainer Jens Hirschberger war natürlich voll des Lobes über Virginia Sun, die der Franzose Anthony Crastus zum dritten Treffer beim ebensovielten Start steuerte. „Sie ist eine tolle Stute. Da die ganze Familie aber spät ist und sie sehr groß war, erst jetzt Schliff bekommt, haben wir sie nicht auf die Diana vorbereitet. Nun hat sie mehrere Optionen in Baden-Baden, wie ein Gruppe III-Rennen gegen ältere Pferde oder ein Listenrennen. Das Hauptziel ist das St. Leger.“
Daytona Bay hatte als Dritte keine bessere Chance, verkaufte sich aber teuer. „Alles gut, ihre wichtigen Rennen kommen ja noch“, erläuterte Ferdinand Leve. Glee lief als Vierter ordentlich, musste einen großen Sprung bewältigen, der Rest hatte keine Möglichkeiten.

Mit einem glänzenden Debüt wartete der Ittlinger Motivator-Sohn Starwood (33:10) im einleitenden Zweijährigen-Rennen über 1.500 Meter auf. Aus dem Vordertreffen machte sich der Hengst unter Adrie de Vries mehr als sicher von dem Röttgener Ausblick und Shadow Sadness frei, während Navigator zu Beginn der Geraden eine starke Behinderung hinnehmen musste.

„Das war recht leicht und sah gut aus. Er ist früh geboren und hatte sich angeboten. Vielleicht steuern wir nun das Zukunfts-Rennen in Baden-Baden an“, kommentierte Siegtrainer Peter Schiergen. Ausblick gab ebenfalls einen starken Einstand. „Wir sind zufrieden, er entwickelt sich immer weiter“, versicherte Mehl-Mülhens-Stiftungsvorsitzender Dr. Günter Paul.

„Ich weiß nicht, weshalb er so hoch am Toto stand, denn er trug nur drei Kilo Aufgewicht. Ausgleich II kann er auch“, wunderte sich der Düsseldorfer Trainer Sascha Smrczek nach dem Ausgleich III über 2.200 Meter, den Fresh Skyline zur Quote von 203:10 Euro unter Kevin Braye mit viel Speed ganz außen gegen Identity und Aldo gewann.

„Ohne eine Behinderung hätte er beim letzten Mal hier schon gewonnen, hoffentlich ist die Distanz nun nicht zu lang“, meinte die belgische Trainerin Peggy Bastiaens-Van Cauwenbergh vor dem Start von Full Pelt (mit dem bei uns wenig bekannten Jockey Michael Sultana) im Ausgleich III über 1.700 Meter. Und mit mächtigen Reserven behauptete sich der Wallach in dieser Wettchance des Tages, Dabei hatten ihn die Wetter sträflich unterschätzt, was die Quote von 182:10 dokumentiert. Big Moun und die lange führende Joy to the world mischten kräftig mit und komplettierten gemeinsam mit Picanta die Viererwette, die nicht getroffen wurde.

Mit einer starken Start-Ziel-Leistung wartete Marlene Hallers Flamingo Star (70:10, A. Pietsch) aus dem Stall von Waldemar Hickst im Ausgleich I über 1.700 Meter auf. Immer wieder neue Reserven entwickelte der Areion-Sohn, der früher schon in Gruppe-Rennen startete. „Er hatte als Zweijähriger eine harte Saison und brauchte Zeit, um seine Nerven wieder in den Griff zu bekommen“, hies es von den Besitzern, dem Ehepaar Haller. Paris Rose lief aus dem Vordertreffen das erwartet gute Rennen vor dem vom letzten Platz zu spät auf Touren kommenden Fly First, bei dem der ursprünglich vorgesehene Nachwuchsjockey Cameron Hardie von Mirco Demuro ersetzt wurde, der drei Kilo mehr trug. „Er musste zuviel Boden gutmachen“, bedauerte Trainer Ferdinand Leve.

Gleich beim ersten Start für Trainer Markus Klug setzte sich Dorado (84:10, St. Hellyn) im Ausgleich II über 1.700 Meter durch. Gegen Fort Greely und Queenie hatte der Wallach keinerlei Schwierigkeiten.

Im abschließenden Meilen-Rennen für Dreijährige gab es durch die von Dominik Moser trainierte Ammerländerin Precious Promise (121:10, P. J. Werning) noch einmal eine Überraschung. Sie kam innen mit großem Schlussspurt noch gegen Zephyros und Lacoper zum Zuge.

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