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Lucky Lion imponiert vor 18.000 Zuschauern in München

„Der Löwe“ ist nicht zu bändigen!

München 27. Juli 2014

18.000 Zuschauer wurden am Sonntag in München bei strahlendem Sonnenschein Zeuge einer großartigen Leistung eines dreijährigen Rennpferdes: Denn der im Besitz des Gestüts Winterhauch der Familie Mosca aus Eberbach stehende Derby-Zweite Lucky Lion triumphierte im Großen Dallmayr-Preis (Gruppe I, 155.000 Euro, 2.000 m) in einer atemberaubenden Manier.

Unter dem französischen Jockey Ioritz Mendizabal riss der zuvor in drei seiner sechs Rennen erfolgreiche High Chaparral-Sohn aus dem Kölner Stall von Andreas Löwe (71) eine eigentlich schon verloren geglaubte Partie noch aus dem Feuer. Denn zu Beginn der Zielgeraden war Lucky Lion noch mitten im Elferfeld (Feuerblitz war wegen eines dicken Gelenks abgemeldet worden) auszumachen. Hier hatte bald schon der heiße 16:10-Favorit Noble Mission, ein Bruder des Überpferdes Frankel, die Spitze von Nausica Time übernommen und sich auf einigen Vorsprung abgesetzt. Eigentlich schien alles auf einen Erfolg des Engländers hinauszulaufen.

Doch dann kam urplötzlich wie aus dem Nichts Lucky Lion. Mit gewaltigem Speed stürmte der Crack heran, näherte sich seinem Konkurrenten und stellte diesen auf den letzten Metern tatsächlich noch mit einer halben Länge. Die Zuschauer riss es regelrecht von den Sitzen. Die 100.000 Euro Siegprämie blieben in Deutschland. Lohnende 45:10 gab es als Quote.

Das Besitzer-Ehepaar Mosca weilte nicht vor Ort. „Sie waren gerade an der russischen Grenze, befinden sich auf einer weiten Reise“, kommentierte Trainer Andreas Löwe. „Gratuliere, mein Freund, was für ein Speed“, waren die ersten Worte, die der Coach gegenüber Gerd Mosca am Telefon sagte. „Ich wusste, dass Lucky Lion ein verdammt gutes Pferd ist, aber dass er so früh im Jahr so ein gutes Pferd schlagen würde, ist einfach großartig. Vielleicht steuern wir in drei Wochen ein Gruppe II-Rennen in Deauville an, da laufen nur dreijährige Pferde über 2.000 Meter.“

80.000 Euro hatte Lucky Lion als Jährling bei der BBAG-Auktion in Baden-Baden gekostet, Andreas Löwe wollte den Hengst damals unbedingt haben und überredete den Besitzer tiefer als geplant in die Tasche zu greifen. 381.000 Euro beträgt nun seine Gewinnsumme!
Noble Mission unterlag sicher in allen Ehren. „Wir sind zufrieden, er hat tapfer gekämpft. Der Sieger muss ein sehr gutes Pferd sein“, berichtete Khalid Abdullahs Racing Manager Teddy Grimthorpe.

Deutlich hinter den beiden Erstplatzierten eroberte die Stute Calyxa noch einen tollen dritten Rang. „Das war stark, nun gehen wir in ein Gruppe-Rennen für vierjährige und ältere Stuten nach Frankreich“, so Trainer Ferdinand Leve. Magic Artist war als Vierter gut dabei vor Polish Vulcano, der sich wie die lange führende Nausica Time nicht schlecht hielt. Mr Pommeroy hatte man mehr zugetraut als Rang sieben, aber er war nie richtig gefährlich und blieb nur vor Night Wish, Move your Vision und dem enttäuschend früh geschlagenen Bermuda Reef.

Mit einem dramatischen Finale klang der Dallmayr Coupe Lukull (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.600 m) aus. Denn die stets führende Al Quintana (St. Hellyn, 163:10) war eigentlich in der Distanz schon von Lili Moon passiert, doch fightete sie ganz groß zurück und rettete einen hauchdünnen Vorteil über die Linie. Die Überraschung war perfekt, die fünfjährige Stute des Stalles Oberlausitz von Dr. Steffen Pfennigwerth aus Dresden hatte den Start-Ziel-Coup perfekt gemacht. „Eigentlich hatte ich gedacht, dass 1.600 Meter zu weit sind, aber sie kämpft immer weiter. Zuletzt hatte sie hier ein schlechtes Rennen. Nun steuern wir ein Listenrennen in Baden-Baden an“, kommentierte ihr junger Betreuer Stefan Richter.
Lili Moon unterlag in allen Ehren, lief wie die Siegerin beim dritten Start in dieser Saison deutlich gesteigert. „Die Gegnerin hat immer wieder zugelegt, aber unser Pferd ist ein tolles Rennen gelaufen, eigentlich sind 2.000 Meter besser. In Baden gibt es solch eine Prüfung für sie“, signalisierte Trainer Werner Glanz. Die Zweierwette bezahlte enorme 7.481:10 Euro. Die Favoritin Artwork Genie, die mächtig gewettet war, kam aus idealer Lage nicht weiter, blieb aber vor Foreign Princess, die immer prominent war. Auf die Dreierwette gab es 13.859:10 Euro.

„Auch in Großenkneten kann man Listensieger trainieren“, gab der dort ansässige Trainer Toni Potters nach der Dallmayr Prodomo Trophy (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.400 m) zu Protokoll. „Sir Oscar wurde zweimal zu offensiv geritten, und in Hamburg trug er viel Gewicht. Andreas Suborics kannte ihn noch von früher, und man darf nicht vergessen, dass Sir Oscar früher Gruppe II-Sieger war und nun günstig in der Partie stand.“ Unter dem normalerweise in Hong Kong ansässigen Jockey spurtete der 101:10-Außenseiter (im Besitz der Schweizerin Angelika Muntwyler) von einem der letzten Plätze außen noch zum Sieg. Erstaunlich viel Geld war auf den Aufsteiger Marcelli unterwegs, der ebenfalls heranstürmte und in dieser Klasse großartig lief. „Mit einer Platzierung war ich im Vorfeld zufrieden, das war klasse“, berichtete Trainer Wolfgang Figge. Guinnevre ging lange bestechend und wurde Dritte vor dem lange führenden Beau Reve.

Noch längst nicht an seinen Grenzen angelangt ist der Ittlinger Letro (16:10, St. Hellyn) aus dem Kölner Stall von Waldemar Hickst. Denn auch beim fünften Start und ebensovielten Treffer im 22.500 Euro-Ausgleich I über 2.000 Meter ging der heiße Favorit aus dem Vordertreffen innen völlig souverän vom Feld weg. „Ich glaube, er kann noch einiges mehr, ich hoffe es“, berichtete sein Reiter. Foreign Hill war zum wiederholte Male Zweiter zu Letro. „Es gibt Schlimmeres, als hier für 5.000 Euro Preisgeld Zweiter zu werden und kein Aufgewicht zu bekommen. Bad Doberan ist nun sein Ziel“, versicherte sein Betreuer Hans-Jürgen Gröschel. Der Bodenspezialist Rossetti schob sich noch auf Rang drei.

Wenn Peter Schiergen eine vierjährige Stute zum ersten Mal an solch einem Renntag aufbietet, dann ist natürlich besondere Aufmerksamkeit angesagt. Und die Monsun-Tochter Sine Tempore aus dem Gestüt Ebbesloh entwickelte in dieser 2.000 Meter-Prüfung auch die größten Reserven. Unter Adrie de Vries, der seinen 45. Geburtstag feierte, bekam die 21:10-Favoritin gegen Classic Blues und Tia Suela alles locker geregelt. „Sie kam erst im Februar zu mir in Training, hatte einige Wehwehchen, aber Talent ist vorhanden“, signalisierte Peter Schiergen.

Und Adrie de Vries ließ sich auch die nächste Prüfung, einen 2.200 Meter-Ausgleich III, nicht nehmen. Denn die stark gewettete Itschou (38:10) sicherte sich dieses Rennen mit gewaltigem Speed gegen Superkate und Eternal Power. „In Hamburg scheiterte sie am Rennverlauf, da ist sie weggebrochen. Sie hat sicherlich eine gute Zukunft vor sich“, kommentierte Trainer Axel Kleinkorres.

Eine lange Durststrecke beendete die Stute Phandorra (187:10, mit dem Engländer Liam Jones, der zweiter Jockey bei William Haggas in England ist) im 1.600 Meter-Ausgleich II, die sich mit großer Energie gegen die heranfliegenden Lilydale und Delicate Delight durchsetzte. Beim 20. Versuch war es der zweite Treffer für die Lady. „Sie hatte Nachlass im Handicap bekommen“, nannte Trainer John David Hillis die Erklärung.

Mit einer beeindruckenden Vorstellung wartete die Schimmelstute Pearl Royale (66:10, A. Vilmar) aus dem Stall von Wolfgang Figge im 2.200 Meter-Ausgleich II auf. Im Handumdrehen machte sich die Fünfjährige von dem Österreichischen Derbysieger Liebesbrief aus demselben Stall und von Wamika frei.

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