Seit dem 4. September war er nicht mehr im Einsatz und rangiert dennoch mit 36 Inlandssiegen (hinzu kommen noch 13 Auslandstreffer) auf Platz acht der Statistik: Filip Minarik (38) nahm sich eine mehrmonatige Auszeit wegen eines Burn-Out. Nach einer langen Pause und einem Klinikaufenthalt reitet der Spitzenjockey seit kurzem wieder im Training bei Christian von der Recke. Und am Sonntag gibt der gebürtige Tscheche auf der Dortmunder Sandbahn sein mit Spannung erwartetes Comeback mit zwei Ritten Mombasa (im 4. Rennen) und Belle Zorro (im 7. Rennen).
Im Ausgleich III über 2.500 Meter (4. Rennen um 15 Uhr) bekommt Mombasa einen Aufgalopp für das Skikjöring in St. Moritz, ihrer absoluten Spezialdisziplin. Hier geht es noch um das Championat der Besitzertrainer. Denn Ferdinand Leves Vorsprung (20 Siege) ist gegenüber seinem Verfolger Horst Rudolph (19 Treffer) auf einen Punkt zusammengeschmolzen.
Rudolph (er hat im 2. Rennen noch den Außenseiter Sotero (A. Vilmar) am Start) ist hier mit Besito (A. Vilmar) vertreten, der inklusive der Gewichtserlaubnis seiner Reiterin nun 9,5 Kilo günstiger gegenüber Well’s Wonder (P. Krowicki) steht, der hier beim 15-Längen-Sieg mächtig imponierte. Man darf gespannt sein, ob der Schützling von Rudi Storp auch hier wieder auftrumpfen kann. Die frischen Sieger El Okawango (A. Best) und Wahajama (K. Clijmans) sind weitere chancenreiche Pferde.
Ferdinand Leve greift im Dreijährigen-Rennen (5. Rennen um 15:30 Uhr) mit Lady Jackie (N. Richter) an. Ein Gegner ist sicherlich Timmothy (K. Clijmans), der zuletzt viel zu früh vorne war. Aber auch Lavolo (J. Schulze), der hier sehr stark lief, und der in Frankfurt unter Form gebliebene Ambizioso (St. Hofer) verdienen Kredit.
Acht Prüfungen werden insgesamt ausgetragen. Der Seriensieger Beagle Boy (M. Lopez) sollte im 1. Rennen um 13:30 Uhr über 1.700 Meter vor einer verlockenden Aufgabe stehen.
Im Ausgleich III über 1.700 m (6. Rennen um 16 Uhr) darf man Big Titus (A. Vilmar) erneut weit vorne erwarten. Der Wallach sorgte zuletzt nach langer Durststrecke für den 600. Karrieretreffer seines Trainers Reiner Werning. Ante Portas (J. Bojko) und die nur knapp unterlegen Raolina (N. Richter) sowie die in Mons noch gut anpackende Zareen (St. Hofer) könnten ihm aber gefährlich werden.
10.000 Euro winken in der Wettchance des Tages in der Viererwette des 7. Rennens um 16:30 Uhr (Ausgleich IV, 1.800 m). Hier sind Stall Australias Neuzugang Cioccomia (A. Pietsch) sowie die auf Gras stark gelaufenen Input (S. Brüggemann) und Lenndormanik (St. Hellyn) Pflicht auf dem Wettschein.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Am Tag vor Heiligabend ist Alexandra Gutiérrez gestorben. Sie wurde 91 Jahre alt. Als diese Nachricht vor wenigen Tagen die Öffentlichkeit erreichte, musste man kurz innehalten – und aus der Stille heraus hörte man einen fernen Klang. Man hörte ihn nicht deshalb, weil er erst den weiten Weg von Uruguay über den Atlantik bis hierher finden musste. Der Klang glich vielmehr einem Raunen, das aus den Tiefen der Vergangenheit herübertönte in unsere Gegenwart und daran erinnerte, dass nunmehr eines der größten Kapitel aus der Welt der Vollblutzucht und des Galopprennsports endgültig zu Ende gegangen ist.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.