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Vom Platzgeld-Sammler zum Siegertypen

Die Wandlung des Neatico

Hamburg 5. Juli 2013

Eigentlich war er schon als ewiger Platzgeld-Sammler abgestempelt, doch inzwischen ist der Ittlinger Neatico ein absoluter Siegertyp: Der sechsjährige Medicean-Sohn aus dem Kölner Stall von Peter Schiergen gewann am Freitagabend nach dem Triumph im Großen Preis der Dortmunder Wirtschaft nun in Hamburg sein zweites Gruppe III-Rennen hintereinander.

Und es war eine absolute Gala, die der 37:10-Favorit unter Andrasch Starke da bei strahlendem Sonnenschein im Großen Preis von LOTTO Hamburg (55.000 Euro, 2.000 m) auch auf deutlich weiterer Distanz auf den abgetrockneten Rasen zauberte. Von vorletzter Stelle aus spurtete Neatico auf der Zielgeraden innerhalb weniger Galoppsprünge völlig überlegen mit sieben Längen davon und hatte weit vor dem Ziel den fünften Karrieretreffer und die 32.000 Euro Siegprämie für Besitzer Manfred Ostermann unter Dach und Fach gebracht.

„Ich hatte nach dem Dortmunder Rennen mit Trainer Peter Schiergen gesprochen und ihn gebeten, Neatico in dieser Prüfung stehenzulassen, auch wenn nur zwölf Tage dazwischen lagen. Aber die Vorstellung damals hatte mir sehr gefallen. Das hohe Tempo heute kam ihm sehr entgegen. Nun müssen wir schauen, was wir machen, denn ursprünglich hatten wir ja das Grupperennen heute ja nicht auf dem Sender“, gab der Eigner zu.

Noch viel Boden machte Petit Chevalier gut, der allerdings zu Beginn des Einlaufs zwischen dem lange führenden Zoff und dem immer prominenten Quinindo erst keine Lücke gefunden hatte. Deutlicher zurück blieb auch Russian Tango gut dabei und hielt sich Quinindo sicher vom Leibe.

Eine rätselhafte Vorstellung gab dagegen Technokrat, der vom Start weg deutlich zurück galoppierte und erst in die Partie fand, als alles entschieden war. „Er hatte unterwegs keinen Moment. Dafür haben wir momentan noch keine Erklärung“, sagte sein Betreuer Waldemar Hickst. Enttäuschend früh genug hatten die beiden Dreijährigen Destor und Zoff, die nur die letzten beiden Plätze belegten. Mit 29 und 32:10 fielen die Platzquoten äußerst lukrativ aus.

Der erste Zweijährige des Gestüts Schlenderhan 2013 – er war gleich ein Sieger. Und auf den Tertullian-Sohn Kerosin (erster Deutschland-Treffer für Ivanhowe-Jockey Cristian Demuro) gab es mit 31:10 noch eine lukrative Siegquote. Mit großen Reserven schnappte sich der Hengst noch den lange führenden Abendwind. „Das war ein Test, wo unsere jungen Pferde stehen“, signalisierte General Manager Gebhard Apelt. Und Trainer Wilhelm Giedt meinte: „Der Jockey hat ihn unterwegs schön in Ruhe gelassen und innen viel Platz gespart. Kerosin dürfte durch diesen Start viel gelernt haben.“
Abendwind gab ein starkes Debüt, sah lange wie der Sieger aus. „Das war eine gute Vorstellung“, war Ex-Trainer Harro Remmert, dessen Frau der Youngster gehört, zufrieden. Key to fun konnte von der Rennerfahrung noch nicht profitieren und war als Dritter schon deutlicher zurück.

Eine sechsjährige Stute unter einem Gewicht von 60,5 Kilo – man konnte nicht unbedingt mit einem Treffer der Schweizerin Sirena (A. Lemaitre, 114:10) im 20.000 Euro-Ausgleich II über 1.200 Meter rechnen. Doch die Lady spurtete Mitte der geraden in Front und krönte ihre große Form mit einem sicheren Sieg gegen den sehr schnell werdenden Birthday Prince sowie den nach Startverlust vom letzten Platz kommenden Flavio forte. „Wir hatten mit einer guten Vorstellung gerechnet, denn Sirena war sehr gut drauf. Die lange Reise von zehn Stunden war für sie überhaupt kein Problem“, erzählte Trainerin Christina Bucher.

In der Wettchance des Tages (Ausgleich IV, 2.800 m) landete die von Ralf Rohne in Düsseldorf trainierte Right From Wrong (194:10, M. Demuro) Start-Ziel einen Überraschungstreffer. Nie kam ein Gegner in ihre Nähe. Cyrus Sod, Ticoz und Fresh Lady komplettierten die Viererwette, die 89.655:10 Euro zahlte.

Die Demuro-Brüder in Überform: Nach dem Treffer von Mirco landete Cristian Demuro mit der Sommerbergerin Gitana (35:10) in einer 10.000 Euro-Prüfung für Dreijährige seinen zweiten Tagessieg, einen souveränen Start-Ziel-Erfolg. Schon die Mutter Grey Perri hatte sich hier in Hamburg auszeichnen können.

Im zweiten Viererwett-Rennen landete Black Cool Cat (zweiter Punkt für Mirco Demuro) aus dem Bremer Stall von Pavel Vovcenko eine große Überraschung (163:10), denn gezeigt hatte der Wallach zuletzt nicht gerade viel. Doch mit gewaltigem Speed rollte er an den Favoriten Fly First, Shot to nothing und Nice Fellow vorbei. Die Viererwette brachte 21.496:10 Euro.

Auch mit 53 Jahren noch so gut wie eh und je: Billy Newnes, vor 21 Jahren Siegjockey mit Pik König im Derby, trumpfte im Ex-Champions-Rennen ganz groß auf. Denn mit der 51:10-Mitfavoritin Kinrara schaffte er ganz zuletzt mit riesigen Reserven noch die Wende gegen den schon in Sicherheit geglaubten Kollegen Dominique Boeuf auf Pyrenean Music und Manuela Murke im Sattel von A Mighty Heart. „Billy war einmal einige Tage bei uns am Stall. Da habe ich ihm gesagt, wir haben vielleicht einen Ritt für ihn“, kommentierte Trainer Markus Klug nach seinem vierten Meetingssieg.

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