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Novellist kämpft Waldpark hauchdünn nieder

Zittersieg im Baden-Highlight

Baden-Baden 13. Mai 2013

Nach dem Derby 2012 erlebte Dr. Christoph Berglar bittere Momente. Sein hoher Derby-Favorit Novellist musste eine völlig überraschende Niederlage gegen Pastorius hinnehmen. Doch am Sonntag, beim großen und leider völlig verregneten Finale des Frühjahrs-Meetings in Baden-Baden, schien für den Kölner Besitzer und Züchter wieder die Sonne. Denn Novellist (E. Pedroza) sicherte sich als heißer 19:10-Favorit den Großen Preis der Badischen Unternehmer (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.200 m).

Doch zittern war angesagt war bei den vielen Anhängern des Gruppe I-Siegers. Unterwegs galoppierte er an letzter, vorletzter Stelle des von Silvaner angeführten Feldes. Doch im Einlauf änderte sich das Bild komplett. Ganz außen brachte Pedroza Novellist auf einen Rush nach vorne, während sein Kollege Jozef Bojko weiter innen ebenfalls von ganz hinten Waldpark einsetzte. Es entwickelte sich ein faszinierendes Duell mit minimalem Kopf-Vorsprung für Novellist gegen den groß kämpfenden Derbysieger von 2011. Da dürfte es für Berglar auch zu verkraften gewesen sein, dass er wegen einer Behinderung von Novellist an Seismos (Fünfter, 1.500 Euro) einen Gewinnausgleich zahlen musste.

Novellist brauchte das Rennen unbedingt noch. Wegen der äußeren Startnummer mussten wir ihn unterwegs hinten einparken., Da hat er sich gut beruhigt. Im Einlauf beorderte ihn Eddie in die äußere Spur und dort packte er groß an. Waldpark ist wieder ein sehr braves Rennen gelaufen. Seismos kam gut vom Start. Er hatte ein etwas aufwändiges Rennen und braucht weitere Wege“, kommentierte Andreas Wöhler.
Technokrat lief als Dritter, deutlich hinter den beiden vorderen Pferden, gut genug. „Er lief weiter gesteigert und bekommt nun vielleicht eine Nennung in Frankreich“, signalisierte Coach Waldemar Hickst. Girolamo, als Co-Favorit angetreten, kam über Rang vier nicht hinaus. „Er trug ja auch drei Kilo mehr als die meisten Konkurrenten“, suchte Trainer Peter Schiergen nach einer Erklärung. Seine anderen Pferde, Salon Soldier (Sechster), dem „der Weg einen Tick zu weit geworden sei“ und Silvaner (Achter) hatten wie der Norweger Sir Lando (Siebter) nie eine Möglichkeit.

Es regnete in Strömen, doch der Krefelder Trainer Mario Hofer strahlte wie die Sonne: Der Mercedes-Benz-Sprintpreis (Listenrennen, 20.000 Euro, 1.200 m) endete mit einem Traumergebnis für den Coach: Stalle Helenas Kolonel (H. Bentley, 60:10) und der Favorit Smooth Operator sorgten für einen Doppelsieg.

Andrea Atzeni war ausgefallen, da haben wir über die Agentur von Holger Faust Harry Bentley, einen Lehrlingschampion aus England, gebucht“, berichtete Hofer. „Ich habe Kolonel im vergangenen Jahr in Training bekommen. Er wurde kastriert und ist nun viel relaxter. Sein Besitzer, Herr Brunner, möchte gerne einmal die Goldene Peitsche gewinnen. Da er heute gewonnen hat, kostet die Nennung ja nichts.“

Mit großer Energie löste sich Kolonel noch sehr sicher von dem stark anpackenden Smooth Operator. „Er braucht etwas festere Bahn und 100 Meter mehr“, versicherte Mario Hofer. Auch Alpha verkaufte sich von der Spitze aus vorzüglich. „Sie ist eine richtig schnelle Stute. Ich habe ihr das zugetraut“, so Jockey Wladimir Panov. Von dem Goldene Peitsche-Sieger Ferro Sensation war nichts zu sehen.

Besitzer Guido Schmitt weilte auf Mallorca, doch Trainer Mario Hofer (in diesem Falle auch Züchter) vertrat ihn würdig: Nach dem Richard Kaselowsky-Memorial (Badener Jugendpreis, 15.000 Euro, 1.000 m) triumphierte sein Smoke on the Water (St. Hofer) im ersten Zweijährigen-Rennen der Saison nach Belieben.

Start-Ziel stürmte der heiße 15:10-Favorit auf und davon. „Ich hatte nichts anderes erwartet. Das Pferd ist nicht aus der Art geschlagen. Vielleicht werden wir bald einmal im Ausland laufen“, erklärte Hofer. Key to fun lief als Zweiter vor Tiketitan stark. „Der Sieger war nicht zu schlagen. Aber er hat alles richtig gemacht“, versicherte Pavel Vocvenko, der nach dem Verkauf des Wallachs aber bald nicht mehr sein Betreuer sein wird. Erika Mäder wird dieses Vergnügen haben. Auenwirbel war bald aus der Partie. Happy End wurde nach dem Start reiterlos.

Tränen in den Augen hatte Trainer Hans Walter Hiller nach dem einleitenden 10.000 Euro-Rennen über 2.200 Meter für den Derby-Jahrgang. Voller Freude über den Erfolg seines Magaluf (F. Minarik, 76:10), der sich gerade noch ins Ziel rettete gegen den heranstürmenden Rock of Romance. „Die Leistung aus Mülheim hinter Schulz war ausgezeichnet, anschließend wollte ich ihn noch einmal vor Baden-Baden laufen lassen. Aber er hatte in Krefeld gar kein gutes Rennen. Daraufhin haben wir Magaluf aus dem Derby gestrichen“, erklärte der Coach, der mit seinem Hoffnungsträger nun vielleicht in Frankreich weitermachen wird.
Rock of Romance lief ausgesprochen stark. „Er braucht noch weitere Wege, hätte fast noch gewonnen“, versicherte Trainer Andreas Wöhler. Enttäuschend nur Dritter wurde der 13:10-Favorit Ay No Digas, der zuletzt noch vor Magaluf gewesen war. Allerdings packte er am inneren Flügel nicht entscheidend an. „Das war ein merkwürdiger Rennverlauf. Ich hatte mir wesentlich mehr versprochen“, meinte Waldemar Hickst.

Die Stallform von Trainer Hans-Jürgen Gröschel beim Frühjahrs-Meeting ist weiterhin unübertroffen. Mit großem Endspurt landete er nun mit Foreign Princess (N. Richter, 71:10) im 20.000 Euro-Ausgleich II über die Meile einen weiteren Treffer. Von einem der letzten Plätze flog die Stute noch dem Klaus Allofs-Galopper Collodi und dem lange führenden Setareh davon.

Mit einer großen kämpferischen Leistung sorgte die von Andreas Löwe in Köln vorbereitete Adoya (96:10, K. Clijmans) knapp vor Guajara und Wild Silva in einem 2.000 Meter-Rennen für eine Überraschung.

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