Christian Freiherr von der Recke
Top-Trainer im Fokus
Köln
10. März 2011
"GERMAN RACING-Fans gestalten mit". Unter diesem Motto stimmten Facebook-Fans ab, welches Rennsportthema in den nächsten Wochen als Serie online gehen wird. Der amtierende Championtrainer Christian von der Recke macht den Start.
Der "Magier von Weilerswist" (Foto: M. Rühl)
"GERMAN RACING-Fans gestalten mit". Unter diesem Motto stimmten Facebook-Fans ab, welches Rennsportthema in den nächsten Wochen als Serie online gehen wird. Der amtierende Championtrainer Christian von der Recke macht den Start.
1. Frage
Herr von der Recke, erst mal Gratulation zum erneuten Championat! Wie ist Ihre Strategie um auch das Championat 2011 unter Dach und Fach zu bringen?
Christian von der Recke: "Eigentlich einfach: Möglichst viele Rennen gewinnen. Aber durch mehr Auslandsstarter und weniger Pferde als die andern Top-Trainer wird es nicht leicht."
2. Frage
Sie sind seit längerem auch in England eine geachtete Größe und erwerben auf den dortigen Auktion z.B. in Newmarket Pferde, die hierzulande von sich reden machen. Bergonzi, der Ihnen auch den entscheidenden Punkt im Trainerchampionat einbrachte, ist Ihr aktuell frischester Englandimport, wie sind die weiteren Pläne mit ihm? Welches Potential sehen Sie in ihm?
Christian von der Recke: "Er wird morgen in Deauville im Verkaufsrennen laufen und sich gut verteidigen und mit seinen 7 Jahren wohl nicht verkauft werden und im Stall bleiben. Und wenn er doch verkauft werden sollte, dann ist bald die nächste Auktion."
3. Frage
Ihre Auszubildenden sind auf vielen Siegerlisten zu finden, aktuell führt Sabrina Wandt die Jockeystatistik mit elf Siegen an. Was ist das Geheimnis Ihrer Ausbildung?
Christian von der Recke: "Es fällt den Auszubildenden leichter, wenn sie auch im Rennen eine Chance erhalten. Das fehlt oft an andern Ställen. Nur so werden sie auch von anderen Trainern gebucht und können sich verbessern."
4. Frage
Sie haben sich in England vor allem im Hindernissport einen Namen gemacht. In Deutschland scheint diesem derzeit die Perspektive zu fehlen, wie schätzen Sie die Zukunft des Hindernissports in Deutschland ein?
Christian von der Recke: "Ohne die Hindernisrennen in Baden-Baden oder mehr Rennen im Westen wird der Sport von den Besitzern nicht angenommen. In meinem besten Jahr habe ich 49 Hindernisrennen gewonnen vor Uwe Stoltefuß, der damals 47 Rennen gewinnen konnte. Jetzt gibt es 23 Hindernisrennen im Jahr, wie soll das gehen ?"
5. Frage
Zweijährige Pferde von Christian von der Recke muss man immer auf der Rechnung haben.
Christian von der Recke: "Lou Bega bei den Hengsten und Shakti bei den Stuten stehen zur Zeit etwas heraus."
6. Frage
Wie schätzen Sie den Jahrgang der Dreijährigen dieses Jahr ein?
Christian von der Recke: "Da es immer weniger Rennen gibt aber die grossen Ställe nicht weniger 3-Jährige haben, wird es immer schwerer mit ihnen zu gewinnen."
7. Frage
Sie sind auch oft im belgischen oder holländischen Derby vertreten, auch im Jahr 2011?
Christian von der Recke: "In Belgien wird der Sand - Sieger De Rigueur antreten. In Holland haben wir dieses Jahr leider keinen Starter."
8. Frage
Ihre Töchter sind auch viel auf den Rennbahnen anzutreffen, wird eine der beiden in Ihre Fußstapfen treten?
Christian von der Recke: "Es ist schön zu sehen, dass sie viel Passion zeigen. Sie sind 12 und 10 Jahre alt und haben bis zur Berufswahl noch etwas Zeit. Doch das Pedigree der beiden ist für diese Aufgabe gut genug."
9. Frage
Was war Ihr bislang schönstes Erlebnis in Ihrer Trainerlaufbahn?
Christian von der Recke: "Der letzte Sieg ist immer am schönsten, da er die Auszeichnung der Arbeit der letzten Zeit ist. Natürlich sind auch 12 Hindernis-, vier Flach- und ein Besitzerchampionat und in Summe fast 1600 Siege schöne Zahlen."
10. Frage
Wünschen Sie sich manchmal, sie hätten einen anderen Beruf ergriffen?
Christian von der Recke: "Ich glaube nicht, dass ich darin mit so viel Freude und Erfolg gearbeitet hätte."
Vielen Dank für das Interview.