Am Samstag, 13. November, geht auf der Mülheimer Rennbahn am Raffelberg ein zusätzlicher Renntag über die Bühne. Dank einer Initiative der Besitzervereinigung in Zusammenarbeit mit dem Galopper-Direktorium, die auch die Finanzierung des Renntages sicherstellen, öffnen sich ab 12.15 Uhr noch einmal für acht Prüfungen die Startboxen.
Seine ersten Starts auf der Raffelberger Rennbahn absolviert Martin Seidl (Vilsbiburg). Der 16-Jährige macht seit Anfang August eine Ausbildung bei Trainerin Jutta Mayer in München. Seitdem hat der „Stift“ bereits acht Profi-Rennen gewonnen. Sein Talent stellte Seidl früh unter Beweis. Von 2004 bis 2008 gewann er das Bayrische Ponychampionat, 2007 außerdem auch das Südwestdeutsche Ponychampionat. „Er lernt sehr schnell“, lobt Mayer ihren Schützling.
Etwas schwierig gestalten sich für den Nachwuchs-Rennreiter die Fahrten auf die Bahnen in ganz Deutschland. Ein Auto darf das 16-jährige Reiter-Talent bekanntlich laut Gesetz noch nicht fahren. „Und der Weg nach Mülheim wäre mit meinem Mofa zu weit“, scherzt Seidl, der Samstag mit dem Flieger in den Westen reist.
In Mülheim steuert Martin Seidl unter anderem den von Andreas Trybuhl (48) vorbereiteten Close to heaven. In einem 2.100 Meter-Rennen (3.600 Euro/achte Tages-Prüfung) bekommt es der dreijährige Hengst aus dem Besitz des Gestüts Weiherwiesen (Pfullendorf) von Veronika Jud-Frei (Klosters/Schweiz) mit 13 Kontrahenten zu tun.
Sechs Starts hat Close to heaven absolviert. Ein Sieg steht bisher zu Buche. Zuletzt reichte es in Iffezheim bei Baden-Baden in einem 9.000 Euro-Rennen über 2.200 Meter bei tiefem Boden zu Rang fünf. „Eine gute Vorstellung“, urteilt Trainer Trybuhl.
Besitzerin Veronika Jud-Frei, deren Firma in der Schweiz Skier produziert, wird ihren Hengst Close to heaven in Mülheim vor Ort unter die Lupe nehmen. „Man benötigt am Start auch als Besitzerin gute Nerven“, sagt die Unternehmerin. „Denn Close to heaven kommt meistens als Letzter aus der Startmaschine. Da dauert es dann ein paar Meter, damit er auf Touren kommt.“ Der zu erwartende tiefe Boden in Mülheim macht Jud-Frei keine Sorgen: „Das kann er.“
Verspielt und frech präsentiert sich Close to heaven abseits der Rennbahn. „Wenn ich mit ihm in der Box bin, versucht er immer, an meinen Haaren zu ziehen. Und wenn ich dann schimpfe, hört es sich so an, als würde er lachen“, berichtet Jud-Frei.
Zu den Gegnern von Close to heaven gehören unter anderem Shoesaregoodforyou mit Filip Minarik (35/Köln), Flying Encore mit Andreas Helfenbein (43/Köln) und Malica mit Alexander Pietsch (38/Köln). Martin Seidl fiebert dem Vergleich mit den Jockey-Routiniers entgegen. „Von solch erfahrenen Jockeys kann ich mir einiges abschauen“, sagt das Reiter-Talent, das auch im siebten Rennen des Tages mit Duty und Destiny am Start ist.
MSPW
Am 28. April heißt es auf der Stadtwald-Rennbahn wieder „Boxen auf“ für die Turfsaison 2024. Im Mittelpunkt des Sparkassen-Renntages steht „Der große Online-Banking-Preis – Dr. Busch-Memorial“. Die mit 55.000 Euro und im europäischen Gruppe-III-Statuts über 1700 Meter führende Prüfung ist das erste Gipfeltreffen des Derby-Jahrgangs.
Die Rennsaison 2024 auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim steht in den Startlöchern. Den Auftakt zum insgesamt zehn Renntermine umfassenden Turf-Jahr bildet das aus drei Renntagen bestehende Frühjahrs-Meeting vom 30. Mai bis 02. Juni.
Der Sieger im ersten Gruppe-Rennen der deutschen Turfsaison heißt Arcandi. In einem spannenden Finale holte sich der vierjährige Wallach aus dem Kölner Quartier von Trainer Peter Schiergen am Sonntag auf dem Düsseldorfer Grafenberg vor 8.000 Zuschauern die mit 55.000 Euro dotierte Kalkmann Frühjahrs-Meile, Gr. 3. Unter der Schweizer Amazone Sibylle Vogt entschied ein Hals zugunsten des 13,2:1- Außenseiters gegen den Vorjahressieger See Hector unter Thore Hammer-Hansen. Dritter wurde Best Lightning unter Hugo Boutin. Beide platzierten Pferde werden ebenfalls in Köln von Henk Grewe und Andreas Suborics trainiert. Besitzer und Züchter des Siegers Arcandi ist das traditionsreiche Gestüt Ebbesloh aus Gütersloh, dessen Rennfarben seit 1912 existieren.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.