Sieg – aber das Pferd ist weg

Sieg Nummer 13 war auf der Rennbahn „Neue Bult“ in Langenhagen bei Hannover fällig. Der bereits sechsjährige Wallach Spiorad gewann ein Verkaufsrennen. Das sind sehr spezielle Rennen und für den Blume-Stall endete es auch speziell. Mitbesitzer des Pferdes ist Timo Horn, Torwart des 1.FC Köln, und seit geraumer Zeit total vom Galopper-Virus infiziert. Spiorad also gewann dieses mit 5 000 Euro für den Sieger dotierte Rennen, es war der dritte Volltreffer hintereinander und die Freude war groß. Beim Interview auf der Bahn wurde bereits über Zukunftspläne spekuliert, doch dazu wird es zumindest im Blume-Stall nicht kommen. Weil dieses Verkaufsrennen ausnahmsweise seinen ursprünglichen Zweck erfüllte: das Pferd wurde verkauft. Dazu muss man als Interessent nur einen Zettel mit einem Preis in eine Box werden, die im Waagegebäude steht. Das hat der Besitzer Hubertus Diers aus Altenberge im Kreis Steinfurt getan und 21 005 Euro darauf geschrieben. 18 000 Euro war der verlangte Mindestpreis. Diers ging bewusst deutlich darüber. Er wollte verhindern, dass die bisherigen Besitzer einen Betrag einsetzen, der knapp über 18 000 Euro lag, weil sie das Pferd nicht abgeben wollten. Die Taktik von Diers war zielführend. Horn und seine Kumpels haben 5 000 Euro für den Sieg und 18 000 Euro kassiert, dazu die Hälfte der Differenz zum echten Verkaufspreis, die andere Hälfte kassiert der Rennverein. Aber das Pferd war weg. Es ging von der Neuen Bult direkt zum neuen Trainer Andreas Bolte nach Lengerich. Hans-Albert Blume nahm es gelassen: „Damit muss man in einem Verkaufsrennen immer rechnen. Geplant war das allerdings nicht. Bei Spiorad war sicher noch ein bisschen Luft nach oben.“ Aber Blume ist sicher: „Diese Besitzer kaufen immer wieder neue Pferde.“

Von Klaus Göntzsche